Hedwig-Dohm-Straße
Schöneberg
PLZ | 10829 | |
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Ortsteil | Schöneberg | |
ÖPNV | Zone B Bus M46, 106, 184, 204, 284 — S‑Bahn ♿ | |
Verlauf | von Naumannstraße und Tempelhofer Weg bis Sachsendamm | |
Falk | Planquadrat P 15 |
Arbeitsagentur | Tempelhof-Schöneberg | |
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Jobcenter | Tempelhof-Schöneberg | |
Amtsgericht | Schöneberg | |
Grundbuchamt | Schöneberg | |
Familiengericht | Schöneberg | |
Finanzamt | Schöneberg | |
Polizeiabschnitt | A 42 | |
Verwaltungsbezirk | Tempelhof-Schöneberg |
Alter Bezirk | Schöneberg | |
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Name seit | 24.7.2007 | |
Info |
Dohm, Hedwig Marianne Adelheide (Adelaide), * 20.9.1831 Berlin, † 4.6.1919 Berlin,
Die Großmutter von Katja Mann (1883–1980) wuchs in einer großbürgerlichen Familie mit 17 Geschwistern auf. Mit 18 Jahren begann sie eine Lehrerinnenausbildung, die sie ein Jahr später wieder abbrach. 1852 heiratete sie Ernst Dohm (1819–1883), Chefredakteur des „Kladderadatsch“, und bekam mit ihm fünf Kinder. Durch ihren Mann lernte sie u. a. Ferdinand Lasalle (1825–1864), Wilhelm von Humboldt (1767–1835), Theodor Fontane (1819–1898) und Fanny Lewald (1811–1889) kennen. Ab 1872 trat sie publizistisch für die Gleichstellung der Frauen ein. Ihre erste Streitschrift „Was die Pastoren von den Frauen denken“ richtete sie gegen die allgemeinen Meinung, daß Männer von Natur aus intelligenter als Frauen seien. 1874 verlangte sie in „Die wissenschaftliche Emancipation der Frau“, daß junge Mädchen sexuell aufgeklärt und zum Medizinstudium zugelassen werden sollten. Ihren vier Töchtern ermöglichte sie eine fundierte Schul- und Berufsausbildung. Sie trat auch für das Frauenwahlrecht ein. 1888 war Dohm Mitbegründerin des „Deutschen Frauenverein Reform“. Neben ihren polemisch zugespitzten theoretischen Schriften schrieb sie Novellen, Frauenromane und Komödien. 1915 verfaßte die inzwischen vom Feminismus zum Pazifismus gewechselte Hedwig Dohm mit „Der Mißbrauch des Todes. Senile Impressionen“ ein Plädoyer gegen den Krieg (1918 veröffentlicht). Von 1900 bis zu ihrem Tod wohnte sie in der Tiergartenstraße 19. Sie wurde in Schöneberg auf dem Alten St. Matthäus-Friedhof (evangelisch), Großgörschenstraße 12–14, beigesetzt. Die feierliche Benennung fand am 22.9.2007 statt. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |