Anna-Mackenroth-Weg
Lichterfelde
PLZ | 12205 | |
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Ortsteil | Lichterfelde | |
ÖPNV | Zone B Bus M85, 112, 184, 285 | |
Verlauf | von Altdorfer Straße bis Lausanner Straße | |
Falk | Planquadrat ST 11 |
Arbeitsagentur | Steglitz-Zehlendorf | |
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Jobcenter | Steglitz-Zehlendorf | |
Amtsgericht | Schöneberg | |
Grundbuchamt | Schöneberg | |
Familiengericht | Schöneberg | |
Finanzamt | Steglitz | |
Polizeiabschnitt | A 46 | |
Verwaltungsbezirk | Steglitz-Zehlendorf |
Alter Bezirk | Steglitz | |
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Name seit | 25.9.2000 | |
Info |
Mackenroth, Anna Renate Emilie Henriette, verehel. Cramer (Kramer), * 9.4.1861 Berlin, + 29.7.1936 Klinik Hohenegg ob Meilen am Zürichsee, Schweizer Juristin. Anna Mackenroth besuchte die höhere Töchterschule und wurde mit 16 Jahren Erzieherin. Von 1885 bis 1888 lebte sie in Berlin, wo sie sich mit Privatstunden in alten Sprachen, Philosophie und Mathematik auf ein Studium vorbereitete. 1888 wurde sie an der philosophischen und danach an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität in Zürich immatrikuliert. In jener Zeit wurde sie Mitglied im Verein „Frauen-Bildungsreform“, der die Öffnung aller Bildungseinrichtungen für Mädchen forderte. Ab 1895 war sie Lehrerin an der Züricher Töchterschule und arbeitete im Anwaltsbüro Dr. Meili. Außerdem erteile sie ab 1896 für die im selben Jahr gegründete „Union der Frauenbestrebungen“ unentgeltlich Rechtsberatung an mittellose Frauen. Sie legte als erste Frau der Schweiz die 1898 verfügte neue Anwaltsprüfung ab und erhielt am 27.1.1900 den Befähigungsausweis als Rechtsanwältin. 1903 schied sie als Lehrerin aus der Züricher Töchterschule aus und arbeitete von da an als Pflichtverteidigerin vor allem für mittellose Frauen. Als Armenanwältin plädierte sie für ein garantiertes Grundeinkommen bzw. eine „Volksversicherung“, die im Bedarfsfalle das Existenzminimum garantieren würde. Außerdem forderte sie mehr Rechte für unverheiratete Mütter, ein reformiertes Namensrecht für Frauen und ein neues Eherecht, das Gütertrennung kombiniert mit einer hälftigen gegenseitigen Errungenschaftsbeteiligung vorsah. Ab 1910 trat sie nicht mehr öffentlich für Frauenrechte auf, was eventuell mit ihrer 1911 erfolgten Heirat mit dem Züricher Kaufmann Kramer zusammenhing, von dem sie sich jedoch 1914 wieder scheiden ließ. Zwischen 1903 und 1917 war sie auch schriftstellerisch tätig. Sie veröffentlichte mehrere dramatische Stücke, die jedoch nie aufgeführt wurden. Ihren Lebensabend verbrachte sie zurückgezogen in der Züricher Altstadt, das letzte Lebensjahr in der psychiatrischen Klinik Hohenegg ob Meilen. Die Privatstraße liegt im Schweizer Viertel. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |