Er gehörte nicht dem Feudaladel an, sondern stammte aus jungem Beamtenadel. Den Namen Montesquieu übernahm er von seinem Onkel als Erbe seiner Vizepräsidentschaft am Parlament der gaskognischen Provinz Guyenne. Montesquieu besuchte von 1700 bis 1705 das Oratorianerkolleg in Juilly bei Paris und studierte dann Jura, Geschichte und Philosophie in Bordeaux. 1714 war er Rat, ab 1716 Präsident des Parlaments von Bordeaux. Dort verfaßte er seine "Persane Lettres", die 1721 erschienen. In ihnen vermittelte er anhand der Korrespondenz zweier Perser geistreich, spottlustig und treffend die Eigenarten seiner Landsleute und die anderer Europäer. 1726 gab er das Amt des Senatspräsidenten auf und bereiste zu Studienzwecken verschiedene europäische Länder. In England hielt er sich bis 1731 auf. Montesquieu wurde zum Mitglied mehrerer wissenschsaftlicher Akademien in Europa gewählt. 1728 wurde er in die Académie française berufen. Er arbeitete, fast völlig erblindet, an der "Encyclopédie" mit und veröffentlichte 1748 in Genf sein Hauptwerk "De l'esprit des lois" (Vom Geist der Gesetze). Seine Staatstheorie lehnte sich stark an die Theorie des englischen Philosophen John Locke an.