Walter-Friedländer-Straße
Prenzlauer Berg
PLZ | 10249 | |
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Ortsteil | Prenzlauer Berg | |
ÖPNV | Zone A Tram M5, M6, M8 — Bus 156 — S‑Bahn 41, 42, 8, 85, 9 Landsberger Allee ♿ | |
Verlauf | von Hermann-Blankenstein-Straße bis Thaerstraße | |
Falk | Planquadrat K 20 |
Arbeitsagentur | Pankow | |
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Jobcenter | Pankow | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Prenzlauer Berg | |
Polizeiabschnitt | A 16 | |
Verwaltungsbezirk | Pankow |
Alter Bezirk | Prenzlauer Berg | |
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Name seit | 23.10.2000 | |
Info |
Friedländer (Freeman), Walter A., * 20.9.1891 Berlin, † 20.12.1984 Oakland (Kalifornien), US-amerikanischer Jurist und Soziologe, Opfer des NS-Regimes. Der älteste Sohn eines jüdischen Fabrikanten studierte ab 1910 Jura an der Berliner Universität und setzte seine Ausbildung bis 1914 an der Universität München fort. 1916 wurde er einberufen und kehrte aus dem Ersten Weltkrieg als überzeugter Pazifist zurück. Er fand Kontakt zum Sozialdemokraten Hugo Hase und zur Jugendbewegung. Sein Vater war Gründungsmitglied der „Deutschen Friedensgesellschaft“ und hatte seinen Sohn in diesem Sinne erzogen. Friedländer promovierte 1920 im Fach Wirtschaftswissenschaften an der Universität Berlin und ging zuerst in den preußischen Justizdienst. Im Oktober 1920 eröffnete er eine Anwaltskanzlei in Berlin, in der er bis Mai 1921 tätig war. Bereits 1920 gehörte Walter Friedländer zu den Delegierten der USPD von Schmargendorf, ab April 1921 zum Bezirk Prenzlauer Berg. Friedländer war vom Mai 1921 bis 1933 Stadtrat in Prenzlauer Berg. Er engagierte sich vor allem im Bereich der Jugendwohlfahrt, dem Aufbau eines bezirklichen Jugendamtes, der Familienfürsorge und der Ausbildung von Sozialarbeitern. Er gehörte zum Führungsgremium der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland. Im Februar 1933 musste er als Jude und NS-Gegner aus Deutschland fliehen. Friedländer fuhr zu einem internationalen Kongress in die Schweiz, wohin ihm seine Ehefrau und seine Tochter im Mai 1933 folgten. Er ging dann an die Pariser Universität und folgte schließlich 1936 einem Ruf an die Universität von Chicago. Ab 1937 lebte er in den USA, wo er ab Januar 1937 einen Lehrstuhl an der Fakultät für Sozialfürsorge der Universität Berkeley erhielt. Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1959. 1943 erhielt er die Staatsbürgerschaft der USA. Friedländer publizierte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und nahm seine sozialen Verpflichtungen weiterhin international wahr. So war er ab 1960 Gastdozent an vielen internationalen Universitäten, u. a. in Köln und Berlin. Sie liegt im Entwicklungsgebiet Alter Schlachthof und wurde am 7.11.2002 zwischen Agnes-Wabnitz- und Thaerstraße dem öffentlichen Verkehr übergeben. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |