Am Viehhof
Prenzlauer Berg
PLZ | 10247 | |
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Ortsteil | Prenzlauer Berg | |
ÖPNV | Zone A Tram M8, M13 — Bus 156, 240 | |
Verlauf | von Eldenaer Straße bis Viehtrift | |
Falk | Planquadrat K 20 |
Arbeitsagentur | Pankow | |
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Jobcenter | Pankow | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Prenzlauer Berg | |
Polizeiabschnitt | A 16 | |
Verwaltungsbezirk | Pankow |
Alter Bezirk | Prenzlauer Berg | |
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Name seit | 8.11.2005 | |
Info |
Bezeichnung für das Gebiet an Landsberger Allee/Hausburgstraße/Eldenaer Straße, auf dem sich von 1881 bis 1991 der Alte Viehhof befunden hat. Viehhof war die Bezeichnung für das Gebiet an Landsberger Allee/Hausburgstraße/Eldenaer Straße. Der Magistrat von Berlin erwarb am 28.10.1876 auf der Feldmark Lichtenberg ein 38,62 ha großes Gelände zur Errichtung eines Central-Vieh- und Schlachthofs, der den Virchowschen Hygienevorstellungen entsprach. Das Gelände wurde am 30.3.1878 in die Stadt Berlin eingemeindet. Die Bauarbeiten nach Entwürfen des Architekten und Stadtbaurats Herrmann Blankenstein (1829–1910) dauerten vom 26.11.1877 bis 1.4.1883. Die Eröffnung fand jedoch bereits am 1.3.1881 statt. Erster Verwaltungsdirektor bis 1901 war der Königliche Ökonomierat Otto Hausburg (1831–1920). Das Gelände war in den westlich gelegenen Schlachthof und den durch eine Mauer davon getrennten Viehhof aufgeteilt. Auf dem Viehhofgelände befanden sich außer den vier großen Verkaufshallen zahlreiche Ställe, zwei Verwaltungsgebäude und das Börsengebäude. 1889 beschloß man, das Gelände um ein nordwestlich gelegenes, 10,9 ha großes Gebiet zwischen Thaerstraße und heutiger Landsberger Allee zu erweitern. Dieser Neue Schlachthof wurde unter Architekt August Lindemann (1842–1921) zwischen 1895 und 5.1.1898 ausgebaut. Unter der Thaerstraße wurden zwei Unterführungen angelegt, um beide Gelände zu verbinden. 1929 wurde der Großbetrieb des Vieh- und Schlachthofes durch die neue Fleischgroßmarkthalle III in Verbindung mit Halle II sowie durch ein großes, vom Architekten Richard Ermisch (1885–1960) erbautes Kühlhaus erweitert, und der Betrieb wurde in den folgenden Jahren ständig modernisiert. Während des Zweiten Weltkrieges wurden 80 Prozent der Gebäude des Alten Schlachthofs zerstört, sie wurden jedoch, um den Schlachtbetrieb wieder aufnehmen zu können, schnell instandgesetzt. In DDR-Zeiten entwickelte sich die auf etwa 100 ha erweiterte Anlage zum Leitbetrieb der fleischverarbeitenden Industrie Ost-Berlins, der 1963 in den VEB Fleischkombinat Berlin umgewandelt wurde und etwa 2 700 Arbeitskräfte in 10 Betriebsteilen beschäftigte. Nach der Wende wurde der Schlachtbetrieb 1991 nach 110 Jahren eingestellt. Die Straße liegt im Entwicklungsgebiet Alter Schlachthof. Am 22.1.2008 erfolgte die Verkehrsfreigabe. Sie wurde nur eingeschränkt für Fußgänger und Radfahrer gewidmet. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |