Sie besuchte in ihrer Geburtsstadt die Volksschule. 1913 wurde sie Mitglied der sozialdemokratischen Jugendbewegung und drei Jahre später der SPD. In Berlin besuchte sie die von Alice Salomon (1872–1948) gegründete "Soziale Frauenschule". Nach ihrem Staatsexamen in Wohlfahrtspflege 1922 arbeitete sie in diesem Beruf. Von 1930 bis 1933 hatte sie ein Mandat im Westfälischen Provinzlandtag. Von 1945 bis zum 30.6.1966 war sie Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt des Bezirks Ostwestfalen. Ab 1947 war sie erneut Landtagsmitglied. 1948/49 wählte man sie in den Parlamentarischen Rat, der am 1.9.1948 ins Leben gerufen worden war. Sie gilt als eine der "vier Mütter" des Grundgesetzes. Von 1949 bis 1961 vertrat sie die SPD im ersten Deutschen Bundestag. Dort engagierte sie sich vorrangig für die Durchsetzung der Gleichberechtigung im Ehe- und Familienrecht. Für ihre außerordentlichen Leistungen wurde sie mit dem Großen Verdienstkreuz ausgezeichnet, und am 17.1.1970 erhielt sie die Marie-Juchacz-Plakette. Sie starb nach einem schweren Leiden im Krankenhaus von Bad Oeynhausen. Sie wurde in ihrer Geburtsstadt beigesetzt.