Wilsnacker Straße
Moabit
PLZ | 10559 | |
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Ortsteil | Moabit | |
ÖPNV | Zone A Bus M27, 101, 123, 187, 245 — U‑Bahn 9 Birkenstr, Turmstraße — S‑Bahn 5, 7, 75 Bellevue ♿ | |
Verlauf | von Alt-Moabit und Thomasiusstraße bis Perleberger Straße Nr 1-37, zurück 38-66 | |
Falk | Planquadrat JK 14 |
Arbeitsagentur | Beuthstraße | |
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Jobcenter | Mitte - Seydelstraße | |
Amtsgericht | Mitte | |
Grundbuchamt | Mitte | |
Familiengericht | Pankow | |
Finanzamt | Mitte/Tiergarten | |
Polizeiabschnitt | A 27 | |
Verwaltungsbezirk | Mitte |
Alter Bezirk | Tiergarten | |
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Name seit | 14.5.1875 | |
Info |
Bad Wilsnack, Stadt im Landkreis Prignitz, Bundesland Brandenburg. Wilsnack verdankt seine Entwicklung zur Stadt dem sogenannten Wunderblut. 1383 barg ein Pfarrer aus der durch Brand zerstörten Kirche Hostien mit roten Flecken. Sie wurden als Blutstropfen gedeutet. 1384 begann der Bau einer Wallfahrtskirche. Das Wunderblut lockte bald Tausende von Pilgern aus Deutschland, Polen, Böhmen und Ungarn an. Der Erzbischof von Prag setzte eine Kommission unter Leitung des Reformators Jan Hus ein, die die Sache untersuchte und verurteilte. Ein Prozeß in Rom führte jedoch 1453 zur Anerkennung des Wunderblutes und zur Aufhebung des Interdikts. Der Ort, dessen Wirtschaftsleben völlig von der Wallfahrtstätigkeit geprägt war, besaß schon 1424 eine Ratsverfassung und erhielt 1471 Wittstocker Recht. Förmliches Stadtrecht wurde ihm aber erst 1513 verliehen. Nachdem 1548 die Bürger von Wilsnack zum Protestantismus übergetreten waren, wurde 1552 das Wunderblut den Flammen übergeben. Das Ende der Wallfahrten, die 169 Jahre angedauert hatten, ließ Wilsnack zu einem unbedeutenden Landstädtchen herabsinken. Der Stadtgrundriß des ehemaligen Straßenangerdorfes wurde nur um wenige Querstraßen erweitert. Wilsnack, an der Karthane gelegen, wurde dann als Luftkurort bekannt. Hier steht eine der ältesten Kurkliniken Deutschlands. Ein entscheidender Aufschwung setzte mit der Einrichtung einer Moorbadeanstalt im Jahre 1907 ein. Seit 1929 ist der Ort amtlich „Bad“. Bis heute werden in der Kurklinik jährlich etwa 4 000 Gäste betreut. Trotz der Bedeutung als Kurstadt blieb der Ort bis heute ein bescheidenes Ackerbürgerstädtchen. Die Kirche mit ihrer reichen Innenausstattung und den wertvollen Glasmalereien in den Chorfenstern ist bis heute gut erhalten. Sehenswert ist auch die lebensgroße Sandsteinfigur des Havelberger Bischofs Johann von Wöpelitz. Der Ort ist 65,66 km² groß und hat 2 804 Einwohner (1998). Die Straße Nr. 14 b, Abt. VIII des Bebauungsplanes wurde im Jahre 1874 von der Baugesellschaft am Kleinen Tiergarten angelegt und 1875 gepflastert und benannt. Die Straßen Nr. 14 c und 14 d erhielten am 16.3.1886 denselben Namen. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |