Petrus Waldes stiftete im Jahre 1176 in Lyon die reformatorisch wirkende Sekte der Waldenser, die eine Genossenschaft zur Predigt des Evangeliums und zur Reformation der katholischen Kirche durch Rückkehr zur apostolischen Armut und Einfachheit sein sollte. Sie erstrebte ein Gemeinschaftsleben nach urchristlichem Vorbild. 350 Jahre vor der Reformation entstanden, ist sie die älteste evangelische Kirche. Die Sekte wurde im Jahre 1215 gebannt, danach grausam verfolgt, 1532 reformiert und erst seit 1848 geduldet. Reste der Waldensergemeinden bestehen heute noch. Sie haben seit 1855 eine eigene theologische Fakultät, jetzt in Rom, mit der einzigen evangelischen Bibliothek Italiens. Auch in Deutschland und in den USA bestehen Waldenser-Vereinigungen. Die Benennung der Straße war eigentlich ein Affront gegen das nahe gelegene Kloster der Dominikaner; dieser Orden hatte sich im 13. Jahrhundert bei der Verfolgung der Waldenser besonders hervorgetan.