Paula-Fürst-Straße
Rummelsburg
PLZ | 10317 | |
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Ortsteil | Rummelsburg | |
ÖPNV | Zone B Tram 21 | |
Verlauf | von Alice-und-Hella-Hirsch-Ring bis Hildegard-Marcusson-Straße | |
Falk | Planquadrat N 22 |
Arbeitsagentur | Lichtenberg | |
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Jobcenter | Lichtenberg | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Lichtenberg | |
Polizeiabschnitt | A 34 | |
Verwaltungsbezirk | Lichtenberg |
Alter Bezirk | Lichtenberg | |
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Name seit | 23.1.2006 | |
Info |
Fürst, Paula Margarete, * 6.5.1896 Glogau, † nach dem 26.6.1942 vermtl. Auschwitz, Pädagogin, Opfer des NS-Regimes. Nach der 1914 bestandenen ersten Lehrerinnenprüfung versuchte sie vergeblich, in ihrem Beruf eine Anstellung zu bekommen. Sie begann deshalb an der Berliner Universität ein Studium der Romanistik und Geschichte, das sie 1923 erfolgreich abschloss. Sie erhielt jedoch erneut keine Stelle im Staatsdienst. Fürst begeisterte sich für die Montessori-Pädagogik, absolvierte Kurse und machte sich auch in anderen europäischen Ländern, u. a. in den Niederlanden, über die Praxis der Montessori-Erziehung kundig. Ab 1925 lehrte sie in einem Lichtenberger Montessori-Kinderhaus. Da dieser Zweig der Erziehung von den Nationalsozialisten verboten wurde, war Fürst erneut arbeitslos. Man übertrug ihr das Direktorat der 1922 ins Leben gerufenen Theodor-Herzl-Schule des Jüdischen Schulvereins. Sie leitete die Schule bis 1938. Mit anderen jüdischen Lehrern sorgte sie dafür, dass es einigen Schülern noch gelang, das faschistisch regierte Deutschland zu verlassen. Sie selbst weigerte sich, ins Ausland zu emigrieren. 1938 übertrug ihr Leo Baeck die Schulabteilung innerhalb der neu gegründeten „Reichsvereinigung der Juden“. Damit trug Fürst die Verantwortung für alle jüdischen Schulen in Deutschland. Im August 1939 führte sie einen Kindertransport nach London, mit dem Tausenden von Kindern das Leben gerettet werden konnte. Sie selbst kehrte nach Deutschland zurück und engagierte sich weiter für die Rettung jüdischer Leidensgefährten. Sie wurde in Richtung Osten deportiert, wo sie 1942 umkam. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |