Egon-Erwin-Kisch-Straße
Neu-Hohenschönhausen
PLZ | 13059 | |
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Ortsteil | Neu-Hohenschönhausen | |
ÖPNV | Zone B Tram M4, M17 — Bus X54, 154, 197, 256, 359 — S‑Bahn 75 Hohenschönhausen ♿, Wartenberg — Regionalbahn, Regionalexpress Hohenschönhausen ♿ | |
Verlauf | von Ernst-Barlach-Straße bis Falkenberger Chaussee und Pablo-Picasso-Straße, rechts gerade, links ungerade | |
Falk | Planquadrat E 23 |
Arbeitsagentur | Lichtenberg | |
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Jobcenter | Lichtenberg | |
Amtsgericht | Lichtenberg | |
Grundbuchamt | Lichtenberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Lichtenberg | |
Polizeiabschnitt | A 31 | |
Verwaltungsbezirk | Lichtenberg |
Alter Bezirk | Hohenschönhausen | |
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Name seit | 10.4.1985 | |
Info |
Kisch, Egon Erwin, * 29.4.1885 Prag, + 31.3.1948 Prag, Journalist, tschechischer Schriftsteller. Er war der Sohn eines deutschsprachigen jüdischen Tuchhändlers und wurde 1905 Volontär beim "Prager Tageblatt". Ein Jahr später war er beim deutsch-bürgerlichen Blatt "Bohemia", später beim "Berliner Tageblatt" tätig. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war Kisch Korporal in der österreichisch-ungarischen Armee in Serbien, wurde 1915 verwundet und ins Kreispressequartier nach Wien versetzt. Ende Januar 1918 nahm er an der Gründung des illegalen "Arbeiter- und Soldatenrates" teil und war 1918 auch erster Kommandant der Wiener Roten Garde, von der er sich jedoch 1919 zurückzog. Kisch kam 1921 nach Berlin und schrieb für den "Berliner Börsen-Curier", das "Tagebuch", die "Weltbühne" und die "Rote Fahne". Berlin war auch Ausgangspunkt seiner Reisen durch Europa und Afrika (1922 - 1924), die Sowjetunion (1925/26), die USA (illegal 1928/29) und China (1932). 1933 wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, mußte auf Intervention der tschechischen Regierung jedoch wieder freigelassen werden. 1937/38 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg teil und emigrierte 1939 von Frankreich nach Mexiko, wo er Mitarbeiter der Zeitschrift "Freies Deutschland" wurde. 1946 kehrte er nach Prag zurück und wurde Stadtrat. Seine Reiseerlebnisse verarbeitete Kisch in Büchern und Reportagen. Letztere avancierten durch ihn zum literarischen Genre. Zu seinen Werken gehören "Der Mädchenhirt" (1914), "Soldat im Prager Korps" (1922, auch unter dem Titel "Schreib das auf, Kisch"), "China geheim" (1933), "Geschichten aus sieben Ghettos" (1934), "Abenteuer in fünf Kontinenten" (1936), "Marktplatz der Sensationen" (1942) und "Entdeckungen in Mexiko" (1947). Der Titel seiner Reportagensammlung "Der rasende Reporter" (1925) wurde zum Synonym für Kisch selbst. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |