Bethaniendamm
Kreuzberg
PLZ | Nr. 19-29 | 10997 |
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Nr. 51-65 | 10999 | |
Ortsteil | Kreuzberg | |
ÖPNV | Zone A Bus 140, 147, 265 — U‑Bahn 1, 3, 8 Kottbusser Tor ♿ | |
Verlauf | von Schillingbrücke über Köpenicker Straße bis Leuschnerdamm | |
Falk | Planquadrat M 18 |
Arbeitsagentur | Berlin Mitte | |
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Jobcenter | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Amtsgericht | Kreuzberg | |
Grundbuchamt | Kreuzberg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Friedrichshain-Kreuzberg | |
Polizeiabschnitt | A 53 | |
Verwaltungsbezirk | Friedrichshain-Kreuzberg |
Alter Bezirk | Kreuzberg | |
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Alte Namen | Felsendamm (1937-1947), Bethanienufer (1849-1937), Mariannenufer (1849-1937) | |
Name seit | 31.7.1947 | |
Info |
Bethanien, biblischer Ort zwischen Jerusalem und Jericho, östlich des Ölberges; Wohnort des Lazarus und seiner Schwestern Maria und Martha. Um 390 sind hier eine Kirche am Lazarusgrab und ein Kloster bezeugt. Der Name Bethanien findet häufig Verwendung für Krankenhäuser und Missionsstationen. In Berlin erfolgte am 10.10.1847 die Einweihung einer Anstalt, die den Namen "Bethanien" erhielt. Aus der Geschichte Bethaniens ist bekannt, daß Friedrich Wilhelm IV. bei seinen großen Reformvorhaben auch das Armenwesen neu organisieren wollte. Ein entsprechendes Patent besagte, daß eine "Vereinigung von Männern und Frauen ohne Ansehen des Standes und Bekenntnisses, welche entschlossen sind, die christliche Wahrheit durch die Tat zu bekennen", als Träger der Diakonie gegründet werden sollte. Damit war die Gründung eines Diakonissenhauses in Berlin beschlossen, für das Friedrich Wilhelm IV. ein Gelände zwischen dem durch das Köpenicker Feld geführten Landwehrkanal und dem geplanten Mariannenplatz aussuchte. Der Gebäudekomplex wurde von Ludwig Persius entworfen und später durch Theodor Stein ausgeführt (1845-1847). Schon bald wurde Bethanien auch in der Literatur ein Denkmal gesetzt. Der Berliner Schriftsteller und Journalist Karl Gutzkow schilderte in seinem Roman "Die Diakonissin" das Leben in dieser Krankenanstalt. Und Theodor Fontane schrieb in seinen Erinnerungen: "Ich bin in Bethanien bei freier Wohnung und Station mit 20 Reichsthalern monatlich angestellt ..." Die von christlicher Nächstenliebe getragene Krankenpflege dauerte bis zum Jahre 1970. Seitdem ist Bethanien Künstlerhaus, die sieben unter Denkmalschutz stehenden Gebäude werden von etwa 25 Sozial-, Jugend- und Kultureinrichtungen genutzt. Auch die Theodor-Fontane-Apotheke gehört dazu, in der der 29jährige Fontane von Juni 1848 bis September 1849 arbeitete und zwei Diakonissinen zu Apothekerinnen ausbildete. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |