Flatowallee
Westend
PLZ | 14055 | |
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Ortsteil | Westend | |
ÖPNV | Zone B Bus M49, 218 — S‑Bahn 5 Olympiastadion ♿ | |
Verlauf | von Heerstraße und Kranzallee bis Trakehner Allee | |
Falk | Planquadrat LM 8 |
Arbeitsagentur | Berlin Nord | |
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Jobcenter | Charlottenburg-Wilmersdorf | |
Amtsgericht | Charlottenburg | |
Grundbuchamt | Charlottenburg | |
Familiengericht | Kreuzberg | |
Finanzamt | Charlottenburg | |
Polizeiabschnitt | A 22 | |
Verwaltungsbezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Alter Bezirk | Charlottenburg | |
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Alte Namen | Rennbahnstraße (1914-1936), Reichssportfeldstraße (1936-1997) | |
Name seit | 21.2.1997 | |
Info |
Flatow, Alfred, * 8.10.1869 Danzig, + 28.12.1942 Theresienstadt, Turner, Opfer des NS-RegimesFlatow, Gustav Felix, * 7.1.1875 Berent, + 29.1.1945 Theresienstadt, Turner, Opfer des NS-Regimes. Flatow, Alfred, * 8.10.1869 Danzig, + 28.12.1942 Theresienstadt, Turner, Opfer des NS-Regimes.Er kam 1887 nach Berlin, wo er sich im selben Jahr der Turnerschaft Korporation 1863 anschloß. Mit der deutschen Turnerriege errang er bei der Olympischen Spielen in Athen 1896 Gold am Barren und Reck, im Einzelturnen Gold am Barren und Silber am Reck. In Berlin hatte Flatow einen kleinen Fahrradladen, wirkte jahrzehntelang als Sportfunktionär und betätigte sich auch journalistisch. Im Oktober 1933 trat der jüdische Sportler unter zunehmendem antisemitischem Druck aus der Turnerschaft aus. Er lebte danach zurückgezogen in Schöneberg, Landshuter Straße, zuletzt in Kreuzberg, Alexandrinenstraße. 1936 noch Ehrengast der Olympischen Spiele in Berlin, wurde Alfred Flatow 1942 von den Nazis zum "Reichsfeind" erklärt und am 30.10.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo er den Hungertod starb. Flatow, Gustav Felix, * 7.1.1875 Berent, + 29.1.1945 Theresienstadt, Turner, Opfer des NS-Regimes.Er kam 1892 nach Berlin und wurde 1893 Mitglied des Turnvereins 1850, aus dem er am 2.1.1904 wieder austrat. Gegen den Widerstand der Sportführung nahm er mit seinem Cousin Alfred Flatow, 13 weiteren Berlinern und vier anderen Mitstreitern aus Deutschland an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit in Athen 1896 teil. Dort errang der Turner mit der Mannschaft Gold am Barren und am Reck. Bei den Spielen in Paris im Jahre 1900 blieb Flatow jedoch erfolglos. Er zog sich danach vom Sport zurück und führte seine 1899 gegründete Textilfirma. 1933 emigrierte der jüdische Unternehmer nach Holland. Nach der deutschen Besetzung konnte er sich noch einige Zeit vor den Nationalsozialisten verbergen, wurde jedoch Silvester 1943 verhaftet und im Februar 1944 in das KZ Theresienstadt verschleppt. Am 29.1.1945 fanden ihn dort Mithäftlinge verhungert und erfroren vor einer Baracke. Die Umbenennung der Reichssportfeldstraße in Flatowallee sollte bereits am 1.6.1995 wirksam werden. Aufgrund von Anwohnerprotesten konnte sie erst 21 Monate später vollzogen werden. © Edition Luisenstadt, ZEPTER&KRONE |